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Was ist THC?
Die Abkürzung THC steht für Tetrahydrocannabinol, häufig Delta-9-Tetrahydrocannabinol genannt. THC zählt zu den wichtigsten Cannabinoiden der Cannabispflanze und ist zusammen mit CBD (Cannabidiol) wohl der bekannteste Inhaltsstoff. Zu den weiteren Cannabinoiden gehören CBN (Cannabinol), CBG (Cannabigerol) und das seltene THCP (Tetrahydrocannabiphorol).
THC in der Cannabispflanze
Tetrahydrocannabinol findet man vor allem im Hanf, auch wenn mittlerweile einige Cannabinoide in anderen Pflanzen entdeckt wurden. Der höchste THC-Gehalt findet sich in den unbefruchteten weiblichen Blüten, wo er oft zwischen 6 % und über 20 % beträgt. Im restlichen Pflanzenmaterial ist der Anteil deutlich geringer, etwa 1 %. Interessant ist, dass Cannabissamen kein THC enthalten, während die Blätter nahe der Blüte etwa 5-6 % aufweisen.
THC-Biosynthese und Decarboxylierung
In der Cannabispflanze liegt THC hauptsächlich als Carbonsäure (THCa) vor. Über enzymatische Prozesse entsteht aus Cannabigerolsäure (CBGA) zunächst THCa, das durch Hitze oder UV-Strahlung decarboxyliert und dadurch zu psychoaktivem THC wird.
THC-Extraktion und Konzentration
Aufgrund seiner fettlöslichen Eigenschaften eignet sich THC besonders für Extraktionen mit unpolaren Lösungsmitteln wie Ethanol oder Isopropanol. Nach dem Verdampfen des Lösungsmittels bleibt ein harziger THC-Extrakt, der bei optimalen Bedingungen einen Gehalt von bis zu 90 % erreichen kann. Für eine besonders hohe Reinheit wird häufig Butan verwendet, wodurch ein bernsteinartiger, dickflüssiger Extrakt entsteht.
Wirkung und Pharmakokinetik von THC
THC wirkt vor allem auf die Cannabinoid-Rezeptoren CB1 und CB2, die im zentralen Nervensystem sowie in peripheren Nervenzellen vorkommen. Dadurch beeinflusst THC viele physiologische Funktionen wie Schmerzempfinden, Appetit und Kognition. Nach der Aufnahme durch Rauchen oder Essen beginnt THC etwa nach 30 Minuten zu wirken und kann bis zu sechs Stunden anhalten. Im Körper wird es hauptsächlich in der Leber zu 11-Hydroxy-THC, einem psychoaktiven Metaboliten, umgewandelt.
THC in verschiedenen Produkten: Öl, Vape und Edibles
Cannabisprodukte auf THC-Basis gibt es in zahlreichen Formen, darunter THC-Öl, Vapes und Edibles wie THC-Gummibärchen. Jedes Produkt unterscheidet sich in der Konsumart und Wirkung, wobei Vaping eine schnelle Aufnahme ermöglicht, während Edibles einen langsamen, aber langanhaltenden Effekt bieten.
Medizinische Anwendungen von THC
Seit 2017 können in Deutschland THC-haltige Medikamente verschrieben werden, unter anderem zur Linderung von Schmerzen bei multipler Sklerose oder zur Behandlung von Übelkeit bei Chemotherapie. Zu den zugelassenen Medikamenten gehören Nabilon und Dronabinol, die aus synthetischem THC hergestellt werden.
THC-Gesetzgebung in Deutschland
Die Rechtslage von THC ist in Deutschland klar geregelt. Cannabis und THC gelten nach dem Betäubungsmittelgesetz (BtMG) als illegale Substanzen, deren Konsum jedoch straffrei bleibt. Nutzhanf darf nur mit einem THC-Gehalt von maximal 0,3 % in den Verkehr gebracht werden, während Cannabissamen ohne THC nicht unter das BtMG fallen.
Unterschiede zwischen Delta-8, Delta-9 und Delta-10-THC
Delta-9-THC ist das bekannteste und am weitesten verbreitete Cannabinoid, während Delta-8 und Delta-10-THC chemische Isomere mit leicht unterschiedlichen psychoaktiven Effekten sind. Delta-8 wirkt beruhigender, während Delta-10 einen eher geistig anregenden Effekt hat.
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