Passiv Kiffen: Risiken, Auswirkungen und Nachweisbarkeit im Alltag

Welche Auswirkungen hat passiv kiffen? Seit der Cannabis-Legalisierung am 1. April 2024 ist das Kiffen in bestimmten öffentlich zugänglichen Bereichen erlaubt. Doch damit stellt sich eine brisante Frage: Können Nichtkonsumenten durch das Einatmen von Cannabisrauch ungewollt in einen Rauschzustand geraten? Ist passives Kiffen ebenso gesundheitsschädlich wie das Einatmen von Zigarettenrauch?

In diesem ausführlichen Beitrag beleuchten wir die Auswirkungen des passiven Kiffens, mögliche gesundheitliche Risiken und klären, ob man wirklich „high“ werden kann, nur weil jemand in der Nähe einen Joint raucht.

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit der Legalisierung ist der Konsum in bestimmten Bereichen erlaubt, was dazu führt, dass auch Nichtkonsumenten Cannabisrauch ausgesetzt sein können.
  • Passiv kiffen kann zu körperlichen Reaktionen führen, doch ein echter Rausch ist nur unter bestimmten Bedingungen möglich.
  • Der Konsum ist in Sichtweite von Schulen, Spielplätzen und anderen sensiblen Bereichen verboten.

Passiv Kiffen: Kann man wirklich unfreiwillig „high“ werden?

Viele Menschen befürchten, dass sie durch das bloße Einatmen von Cannabisrauch berauscht werden können. Doch ist das wirklich der Fall? Die Antwort hängt von mehreren Faktoren ab:

Konzentration des Rauchs in der Luft:

  • In gut durchlüfteten Außenbereichen verteilt sich der Rauch schnell, sodass nur minimale Mengen an THC aufgenommen werden.
  • In geschlossenen Räumen, in denen intensiv konsumiert wird, kann eine höhere THC-Konzentration entstehen.

Dauer der Exposition:

  • Kurzfristiges Einatmen von Cannabisrauch in der Öffentlichkeit führt kaum zu spürbaren Effekten.
  • Längere Aufenthalte in Räumen mit starkem Rauchaufkommen könnten jedoch Einfluss haben.

Individuelle Empfindlichkeit:

  • Menschen reagieren unterschiedlich auf THC – während einige nichts spüren, könnten andere eine leichte Wirkung bemerken.

Gesetzliche Einschränkungen des öffentlichen Konsums

Die Gesetzgebung setzt enge Grenzen für den öffentlichen Cannabiskonsum. Laut dem Cannabisgesetz (CanG) sind folgende Beschränkungen zu beachten:

  • Kein Kiffen in der Nähe von Minderjährigen.
  • Verbot in Fußgängerzonen zwischen 7 und 20 Uhr.
  • Kein Konsum in oder in Sichtweite von Schulen, Kinderspielplätzen und Sportstätten.

Obwohl Cannabisrauch in der Öffentlichkeit nicht völlig vermeidbar ist, bleibt die Wahrscheinlichkeit, allein durch das Passivkiffen „high“ zu werden, gering.

Studien zur THC-Aufnahme durch Passivkiffen

Wissenschaftliche Untersuchungen bestätigen, dass sich THC in schlecht belüfteten Räumen in einer Menge anreichern kann, die messbare Auswirkungen auf den Körper hat. Eine Studie von Cone et al. (2015) zeigte, dass sich THC bei längerer Exposition in geschlossenen Räumen im Blut und Urin nachweisen lässt, während dies in gut belüfteten Bereichen unwahrscheinlich ist.[1]

Was bedeutet es, „bekifft“ zu sein?

Viele Menschen setzen den Begriff „bekifft“ mit einem generellen Rauschzustand gleich. Tatsächlich unterscheiden erfahrene Konsumenten zwischen verschiedenen Formen des Cannabis-Rausches:

  • „High“ sein: Gekennzeichnet durch euphorische Gefühle, Kreativität und eine verstärkte Wahrnehmung.
  • „Bekifft“ sein: Meist mit einem schweren, müden und lethargischen Gefühl verbunden – oft beschrieben als „Couch-Lock“.

Für Außenstehende ist es oft schwer nachzuvollziehen, wie sich Cannabis konkret auswirkt. Umso wichtiger ist es, den Unterschied zu verstehen, bevor man sich Gedanken über die Auswirkungen des passiven Konsums macht.

Wie lange bleibt THC nach Passivkonsum nachweisbar?

Eine häufig gestellte Frage ist, ob man durch passives Kiffen positiv auf THC getestet werden kann. Hier spielen mehrere Faktoren eine Rolle:

  • Individuelle Verstoffwechselung: Manche Menschen bauen THC schneller ab als andere.
  • Expositionszeit: Je länger man sich in einer rauchgefüllten Umgebung aufhält, desto wahrscheinlicher ist ein Nachweis im Körper.
  • Messmethoden: Urintests können THC-Rückstände über mehrere Tage hinweg nachweisen, während Bluttests meist nur bei regelmäßigem Konsum anschlagen.

THC-Grenzwerte im Straßenverkehr

Früher konnte selbst passives Kiffen zu rechtlichen Konsequenzen führen, wenn dadurch THC im Blut nachweisbar war. Durch die Legalisierung wurde der Grenzwert von 1 ng/ml auf 3,5 ng/ml angehoben, was Nichtkonsumenten etwas mehr Sicherheit gibt. Dennoch sollte man nach unfreiwilligem Cannabiskonsum vorsichtig sein, bevor man sich hinters Steuer setzt.

Gesundheitsrisiken: Ist Passivkiffen gefährlich?

Obwohl die Forschung zu diesem Thema noch begrenzt ist, gibt es einige Hinweise darauf, dass passives Kiffen gesundheitliche Auswirkungen haben kann:

Vergleich mit Passivrauchen

Während beim Passivrauchen von Tabak gut erforscht ist, dass es schädlich für Herz, Lunge und Atemwege ist, gibt es beim Passivkiffen noch Unsicherheiten. Einige Studien deuten darauf hin, dass auch Cannabisrauch[2]:

  • Atemwegserkrankungen begünstigen kann,[3]
  • die Lungenfunktion beeinträchtigen könnte,
  • Herz-Kreislauf-Probleme,[4]
  • möglicherweise krebserregende Stoffe enthält.

Besonders bedenklich ist der Mischkonsum mit Tabak, da dieser zusätzliche Schadstoffe in die Lunge bringt.

Passivkiffen bei Kindern: Ein unterschätztes Risiko

Kinder sind besonders empfindlich gegenüber Cannabisrauch. Studien legen nahe, dass Passivkiffen bei Minderjährigen folgende Auswirkungen haben kann:

  • Erhöhtes Risiko für Atemwegserkrankungen und Asthma.
  • Potenzieller Einfluss auf kognitive Entwicklung und Konzentrationsfähigkeit.
  • Mögliche Hautprobleme und Augenreizungen.[2]

Aus diesem Grund hat der Gesetzgeber strenge Regeln zum Schutz von Kindern festgelegt. Doch auch in privaten Haushalten sollte darauf geachtet werden, dass Kinder nicht ungewollt Cannabisrauch ausgesetzt sind.

Fazit: Ist Passivkiffen ein echtes Problem?

Passiv kiffen ist zwar eine reale Erscheinung, doch die Wahrscheinlichkeit, dadurch unfreiwillig berauscht zu werden, ist gering – zumindest in offenen und gut belüfteten Bereichen.

In geschlossenen Räumen mit intensiver Cannabisnutzung kann es allerdings zu einer spürbaren Wirkung kommen. Wer dies vermeiden möchte, sollte auf eine ausreichende Belüftung achten oder sich aus solchen Räumen fernhalten.

Auch wenn die gesundheitlichen Risiken noch nicht abschließend erforscht sind, sollten insbesondere Kinder und empfindliche Personen vor Passivkiffen geschützt werden.

FAQ

Kann man durch passives Kiffen wirklich high werden?

Grundsätzlich ist es unwahrscheinlich, dass man durch passives Einatmen von Cannabisrauch berauscht wird – vor allem in offenen oder gut belüfteten Bereichen. In geschlossenen Räumen mit starkem Rauchaufkommen kann es jedoch zu einer messbaren THC-Aufnahme kommen, die leichte Effekte verursachen kann.

Ist Passivkiffen gesundheitsschädlich?

Obwohl die Forschung noch nicht vollständig ist, gibt es Hinweise darauf, dass Cannabisrauch ähnlich wie Tabakrauch Atemwegserkrankungen, Augenreizungen und möglicherweise Herz-Kreislauf-Probleme verursachen kann. Besonders Kinder sind empfindlicher gegenüber den Auswirkungen des Passivkiffens.

Wie lange bleibt THC nach Passivkiffen nachweisbar?

In gut belüfteten Räumen oder im Freien ist die THC-Aufnahme durch Passivkiffen so gering, dass sie meist nicht nachweisbar ist. In schlecht belüfteten, stark verrauchten Räumen kann THC jedoch mehrere Stunden bis Tage im Blut oder Urin nachweisbar sein.

Welche gesetzlichen Regelungen gibt es zum Passivkiffen?

Das Cannabisgesetz (CanG) verbietet das Kiffen in der Nähe von Minderjährigen, in Fußgängerzonen zwischen 7 und 20 Uhr sowie in Sichtweite von Schulen, Kinderspielplätzen und Sportstätten. Diese Regelungen sollen insbesondere den unbeabsichtigten Konsum durch Dritte verhindern.

Artikel geschrieben vonPatrick
Auf HerbSpot liefert Patrick den besten Mix aus Know-how und coolen Insights – für alle, die Cannabis nicht nur feiern, sondern verstehen wollen.

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